Gedanken in einer Umarmung - 23.09.10


Weißt du, was ich liebe?
In den Arm genommen zu werden.
Lege deinen Arm um meine Schultern und halte mich.
Birg mich in deinen Armen und halte mich.
Bergen. Geborgenheit. Sicherheit. Frieden.

Das ist Frieden für mich.
Tu es nicht, weil es so sein muss.
Tu es nicht, weil du es so kennst.
Tu es nicht, weil wir einen Schritt weiter gehen sollten.

Zeige mir nichts.
Mach kein Zeichen daraus.
Lass aus einer Berührung keinen Satz werden,
Aus einer Umarmung keinen Schwur.

Nimm mich ich den Arm.
Weil du mich magst.
Weil du meine Nähe spüren willst.
Weil wir einen Moment verbunden sein können.
So tief verbunden, ohne stundenlang darüber zu philosophieren.
Weil diese Verbindung mehr bedeutet, als man aussprechen könnte.

Du musst mich nicht lieben.
Aber Freundschaft heißt Geborgenheit.
Liebe heißt Geborgenheit.
Also, sei ein Freund, nimm mich in den Arm.
Und liebe mich.


(c) Johanna Erle

Angst um dich - 16.09.10


Man hört diese Worte
Und braucht einen Moment, 
um sie zu verarbeiten.

In diesem Moment,
kurz bevor die Erkenntnis eintritt,
ist man wie schwerelos.

Man schwebt,
hört nicht mehr, was die anderen sagen,
verliert das Zeitgefühl,
vergisst, wo man sich befindet.

Dann schlägt man auf. Knallhart.
Aus tausenden Kilometern mit voller Wucht auf den härtesten Stein.
Und zerschmettert wie Glas.

Das Wasser ergießt sich auf den Boden,
sickert zwischen den Glassplittern hindurch,
sucht sich seinen Weg in die Erde.

Verkriecht sich in die Dunkelheit,
um sich nicht der Realität stellen zu müssen.

Der Realität, die sagt:
Es ist aus.
Vorbei.
Jetzt weißt du es.
Bete, dass es nicht schlimmer wird.

Mit einem Mal fühlst du dich allein.
In der größten Menschenmenge einsam.
Weil es niemand versteht.

(c) Johanna Erle

Verloren - 08.09.10

Jeder Blick,
der mich nicht streift,
trifft mich eiskalt.

Jedes Lächeln,
das mir nicht gilt,
bringt mich zum Weinen.

Wie kann ein Satz,
ein Haufen Worte,
so endgültig sein?

Wie wird aus Liebe
von heute auf morgen
Hass?

Ich will alles anders.
Wie vorher, nur besser.

Ich will dich nicht verlieren.
Ich will dich zurück.

(c) Johanna Erle